Am letzten Spieltag der Saison am vergangenen Samstag sicherte sich die Damenmannschaft der TG Teutonia Bielefeld in ihrer zweiten Saison durch einen weiteren Sieg den dritten Platz der Westliga Damen Kleinfeld. Dadurch qualifizierten sie sich zur Teilnahme an der deutschen Meisterschaft der Damen im Kleinfeld, die Anfang Juni in Hamburg stattfindet.

 

Mit fünf Punkten Vorsprung auf den vierten und fünften Platz gingen die Damen der Teutonia Bielefeld auf dem dritten Platz in den letzten Spieltag. Das Ziel war es nun diesen Platz zu verteidigen. Wenn dies gelingen sollte, würde man an den deutschen Meisterschaften der Damen im Kleinfeld teilnehmen. Im Normalfall qualifiziert man sich mit dem ersten und zweiten Platz der Westliga Damen KF für die deutsche Meisterschaft. Jedoch gibt es eine Sonderregelung, dass nicht zwei Mannschaften vom selben Verein gestellt werden können. Da vor dem letzten Spieltag die beiden Mannschaften der Dümptener Füchse auf Platz eins und zwei der Tabelle standen, wussten die Teutoninnen, dass ihnen der dritte Platz reichen würde, um zur deutschen Meisterschaft zu fahren. Selbst gestecktes Ziel für diesen Spieltag war somit der Sieg im ersten Spiel gegen die SG Hessen @ Marburger Elche, wodurch die Teutonia nicht mehr eingeholt werden konnte und auch im zweiten Spiel gegen die Dümptener Füchse I alles zu geben.

Ein Teil der Teutoninnen reiste mit dem Auto an der andere mit dem Zug. Bei beiden war die Anspannung vor den anstehenden Spielen zu spüren. Doch nach einem Telefonat zwischen den Zug- und Autofahrern, wich diese Anspannung einer ganz anderen. Was zuerst für einen schlechten Witz gehalten wurde, war dieser leider nicht: Die Autofahrer standen 200 Meter hinter einem Unfall in einer Vollsperrung der Autobahn. Es gab keinerlei Informationen darüber, wann es weitergehen würde und die Autofahrer hatten noch einen Weg von knapp über einer Stunde vor sich. Würde die Teutonia rechtzeitig zum ersten Spiel vollständig in Dümpten sein? Das größte Problem war, dass die Torhüterin Luisa Brokmann und die Torhüterausrüstung ebenfalls im Auto waren. Ohne einen regelkonform ausgerüsteten Torwart, dürften die Teutoninnen nicht antreten. Als die Zugfahrer in der Halle ankamen, war es schon sehr wahrscheinlich, dass es die Autofahrer nicht mehr rechtzeitig zum Anpfiff schaffen würde. Da standen die fünf anwesenden Feldspielerinnen und mussten sich überlegen, wer für den Anfang ins Tor gehen könnte und woher sie eine Torhüterausrüstung bekämen. Sarah Eberl erklärte sich bereit dazu, ins Tor zu gehen, da sie glücklicherweise schon in ihrer Zeit in Holland ein wenig Erfahrung im Tor sammeln konnte. Kurz vor dem Warmmachen erhielten die Teutoninnen in der Halle den erlösenden Anruf der Autofahrer, dass sie wieder fuhren. Jedoch würden sie erst 20 bis 30 Minuten nach Anpfiff des Spieles ankommen. Das Spiel konnte mit Einverständnis der Gegnerinnen und den Spieltagsveranstaltern um 10 Minuten nach hinten verlegt werden und auch das Problem mit der Torhüterausrüstung ließ sich noch lösen. Die Torhüterin der SSF Bonn, die gerade noch auf dem Spielfeld stand, lieh den Bielefelderinnen ihre Ausrüstung.

So standen die Teutoninnen 10 Minuten nach dem planmäßigen Anpfiff mit nur vier Feldspielerinnen und einer provisorischen Torhüterin auf dem Feld und das Spiel gegen die Marburger Elche begann. Den vier Feldspielerinnen war bewusst, dass das Spiel sehr anstrengend werden wird, da kaum gewechselt werden konnte und auch die Thermik in der Halle ihr übriges dazu tat. Die Konzentration war groß und die Teutoninnen ließen es sich nicht anmerken, dass sie unter provisorischen Bedingungen spielten. Das Tor von Sarah Eberl wurde stark verteidigt, sodass kaum ein Ball durchkam und wenn einer durchkam, zeigte Sarah wahre Torhüterqualitäten. Auch nach vorne spielten die Teutoninnen, als ob keine besondere Situation vorliegen würde. So waren es die Teutoninnen, die nach zwei Minuten durch einen Rückhandschuss von Anna Doll (Anne Scheunemann) in Führung gingen. Und die Marburger Elche wurden weiter unter Druck gesetzt. Nach einem Zuspiel von Mandy Wygas erhöhte Anna Doll zum 2:0. Die Freude auf Seiten der Teutonia war riesig. So musste es weitergehen. Jedoch merkten die Teutoninnen bei fortschreitender Spielzeit, dass sie nur eine Auswechselspielerin hatten. Wann kam endlich das Auto mit den übrigen Spielerinnen an? Als die Spielerinnen im Auto an der Halle ankamen, konnten sie nicht glauben, dass die Teutonia in Führung gegangen war, damit hatte keiner von ihnen gerechnet. Ab der 14. Minute waren endlich alle Spielerinnen anwesend und einsatzbereit. Frisch auf dem Feld sorgte Silke Jensen durch einen Alleingang für die 3:0 Führung der Teutonia in der 17. Minute. Beflügelt dadurch, endlich wieder vollständig zu sein, schoss Anna Doll nach einem Pass von Corinna Osterbrink auch noch das 4:0. Nur kurz danach verwandelte Silke Jensen einen Pass von Anne Scheunemann in der 19. Minute zum 5:0 Halbzeitstand für die Teutonia. In der zweiten Halbzeit fiel die Anspannung etwas von den Teutoninnen ab, was die Marburger Elche ausnutzten, wodurch Sarah Eberl bis zur vierten Minute zwei Tore kassierte. Nur noch 5:2 für die Teutonia. Doch Silke Jensen und Anne Scheunemann ließen dies nicht auf sich sitzen und kombinierten zum 6:2 in der 7. Minuten. Kurz nach der Einwechslung der regulären Torhüterin Luisa Brokmann führte ein unhaltbarer Schuss zum 6:3. Nach einem Pass von Corinna Osterbrink erhöhte Anna Doll die Führung für die Teutonia in der 12. Minute auf 7:3. Doch auch die Marburgerinnen zogen nach und in der 13. Minute fiel das 7:4. Die Marburgerinnen, wollten noch einmal alles geben, da auch sie durch einen Sieg noch Tabellendritter werden konnten. Ein weiteres Tor konnten sie jedoch erst in der 20. Minute erzielen und so hieß der Endstand 7:5 für die Teutonia. Die konnten trotz eines komplizierten Starts in den Spieltag, dank der großartigen Leistung ihrer provisorischen Torhüterin und durch ein starkes Spiel die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft feiern. Richtig registrieren konnten die Teutoninnen dies jedoch noch nicht, da sie vorrangig froh darüber waren, dass sie wieder vollständig waren.

Das zweite Spiel des Tages und gleichzeitig das letzte Spiel der Saison bestritten die Teutonia Bielefeld und die Dümptener Füchse I. Durch den bisherigen Spieltagsverlauf hatten die beiden Mannschaften gleich viele Punkte und dieses Spiel entschied darüber, wer am Ende des Tages den silbernen und wer den bronzenen Pokal mit nach Hause nahm. Von Anfang an merkten die Teutoninnen, dass ihnen starke Gegnerinnen gegenüberstanden. Und so schafften es die Dümptenerinnen gleich zweimal kurz hintereinander mit der gleichen Kombination zu punkten und lagen bereits in der 5. Minute mit 2:0 in Führung. Doch nicht einmal zehn Sekunden später konnte Miriam Hülsmann einen Pass von Silke Jensen zum 2:1 verwandeln. Bis zur zehnten Minute gab es auf beiden Seiten einige Chancen jedoch keine Tore. Ab dann feierten die Dümptener Füchse jedoch ein regelrechtes Schützenfest. Jede Minute trafen sie, bis es nach der 15. Minute 7:1 für die Dümptener Füchse stand. Die Teutoninnen verfielen jedoch nicht in eine Schockstarre, sondern kämpften weiter, jedoch konnten viele Chancen nicht verwertet. In der 18. Minute schaffte Anne Scheunemann es nach einem Pass von Silke Jensen den Vorsprung auf 7:2 zu verkürzen, welches auch der Halbzeitstand war. Das klare Ziel für die zweite Halbzeit war es, Tore zu schießen. Und so sorgte die eben erst erfolgreiche Kombination für ein weiteres Tor. Nach nicht einmal einer Minute konnte Silke Jensen einen Pass von Anne Scheunemann zum 7:3 verwandeln. Die Antwort der Dümptenerinnen folgte in der 3. Minute durch ein weiteres Tor, 8:3. Doch eine Minute später verkürzte Anna Doll nach einem langen Lauf um das Tor der Gegnerinnen wieder auf 8:4. In den nächsten zehn Minuten konnten beide Seiten keine weiteren Tore mehr verbuchen, teils aus Abschlusspech, teils aufgrund der guten Verteidigung. In der 14. Minute lief Mandy Wygas frei auf das Tor zu und verwandelte zum 8:5. Doch auch das Erfolgsteam der Dümptenerinnen schoss in der 16. Minute ein weiteres Tor und der Vorsprung betrug wieder vier Tore. Trotz einiger Chancen und sehr offensivem Spiel in den letzten Minuten, konnten die Teutoninnen kein weiteres Tor mehr erzielen und so stand es am Ende des Spieles 9:5 für die Dümptener Füchse I.

Am Ende dieses sehr erlebnisreichen und spannenden Spieltages konnten die Bielefelder Damen den dritten Tabellenplatz und die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft feiern. In ihrer zweiten Saison im Damen Kleinfeld Mannschaften mit sehr viel Spielerfahrung wie die SSF Bonn und DJK Holzbüttgen hinter sich zu lassen, macht die Teutonia Bielefeld sehr stolz und zeigt, dass das harte Training erfolgreich war.

Wir möchten uns auch hier noch einmal für die sofortige Hilfe der Bonner Torwärtin bedanken, ohne deren Hilfe wir nicht zum ersten Spiel hätten antreten können!

 

Jetzt geht es nahtlos weiter mit dem Training für die deutschen Meisterschaften am 4. und 5. Juni in Hamburg. Wir sind schon sehr gespannt auf diese Erfahrung und freuen uns auf spannende Spiele.

 

Für die Teutonia Bielefeld waren dabei (Tore, Assists):

Markus Jendrike und Georg Zentgraf als Betreuer
Luisa Brokmann [Tor]
Anna Doll (5,0)
Sarah Eberl [Tor 1. Spiel] (0,0)
Miriam Hülsmann (1,0)
Silke Jensen (4,2)
Corinna Osterbrink (0,2)
Anne Scheunemann [Kapitänin] (2,4)
Mandy Wygas (1,1)