Welchen Tabellenplatz würden die Damen der Teutonia Bielefeld am Ende ihrer ersten Saison erreichen? Die Spannung war groß. Schließlich war von Platz 7-9 noch alles möglich. Der TSV Ebersgöns verlor seine beiden Spiele der letzten Woche, so dass die Damen der Teutonia Bielefeld vor Beginn des letzten Spieltages weiterhin auf Tabellenplatz 8 von 9 standen. Der Sieger der Staffel war mit den Dümptener Füchsen II längst gekürt. Am Ende der Tabelle konnte es jedoch nochmal spannend werden. Die Teutonia hatte nur einen Punkt Vorsprung auf Ebersgöns. Deswegen mussten die Bielefelderinnen, um ihren vorletzten Tabellenplatz zu verteidigen, mindestens genauso viele Spiele gewinnen wie Ebersgöns. Mit diesem Ziel vor Augen reiste die Teutonia Bielefeld mit einer Torwartin und sechs Feldspielerinnen an. Wieder dabei war auch Miriam Hülsmann, deren Knöchel seit dem letzten Spieltag jedoch noch nicht vollständig genesen war. Bei der Ankunft in Holzbüttgen mussten die Teutoninnen feststellen, dass Ebersgöns gegen den DJK Holzbüttgen führte und das Spiel mit 12:4 gewann. Die Teutoninnen wussten, dass sie nun mindestens ein Spiel gewinnen mussten, um wieder auf den vorletzten Tabellenplatz zu gelangen. Ihre Gegnerinnen, die Pink Ladies Münster, hatten personelle und krankheitsbedingte Probleme, wodurch ihre Top-Scorerin als Torwartin fungierte. Die Teutonia witterte ihre Chance. Nach zahlreichen Torschüssen fiel erst nach 13 Minuten die wichtige 1:0 Führung. Anna Doll verwandelte nach einem geübten Kombinationsspiel mit Anne Scheunemann. Dies wiederholten die beiden Spielerinnen in der 19. Minute, was zum 2:0 Halbzeitstand für die Teutonia führte. Der mitgereiste Betreuer Sebastian Jach, ermunterte die Spielerinnen in der Halbzeit, ihr Spiel weiterhin so gut aufzubauen und vermehrt die Abschlüsse zu suchen. Gesagt, getan. Nach 7 Minuten stand es 3:0 für die Teutonia durch Miriam Hülsmann (Silke Jensen). Ihr Handicap ließ diese sich überhaupt nicht anmerken. Kurz danach folgten in der 10. Minute der zweiten Halbzeit ein Alleingang von Anna Doll und einer von Silke Jensen, welche die Führung auf 5:0 ausbauten. In der 12. Minute verkürzte Münster durch einen gut gezielten Schuss auf 5:1. Die Teutonia ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und besiegelte ihren Sieg mit einem 6:1 durch einen Torschuss von Silke Jensen (Miriam Hülsmann) in der letzten Minute. Nun war der vorletzte Tabellenplatz wieder ihrer.

Allerdings konnten sich die Teutoninnen nicht lange auf ihrem Sieg ausruhen, da Ebersgöns auch das zweite Spiel gewann. Nur ein weiterer Sieg konnte die Teutoninnen nun noch vom letzten Tabellenplatz holen. Da der DJK Holzbüttgen sein zweites Spiel ebenfalls verlor, hieß es für die Teutoninnen alles oder nichts: Entweder werden sie durch einen Sieg gegen die Dümptener Füchse I (Dritter der Tabelle) Tabellensiebter oder durch eine Niederlage Tabellenletzter. Um genau zu sein, reichte auch ein Sieg in der Verlängerung, da die Teutonia ein besseres Torverhältnis aufweisen konnte. Es musste aber auf alle Fälle ein Sieg her. Die Motivation der Spielerinnen war gemischt. Am Anfang der Saison unterlag die Teutonia den Dümptener Füchsen I mit 2:7 Toren. Die Chancen gegen die Dümptener Füchse I zu gewinnen, standen also nicht sehr gut. Jedoch konnte die Teutonia im Vergleich zum Anfang der Saison starke Fortschritte im Spielaufbau verzeichnen. Ein weiterer Nachteil an diesem Spieltag waren die Rahmenbedingungen. In der Halle in Holzbüttgen war es von Anfang an äußerst warm und stickig, was durch die schon bestrittenen sechs Spiele nicht verbessert wurde. Im Spiel zeigte sich aber, dass die Dümptener Füchse I mehr damit zu kämpfen hatten als die Bielefelderinnen. Nach einem Kopfspiel einer Gegnerin in der fünften Minute, hatte die Teutonia zwei Minuten Zeit in Überzahl ein Tor zu schießen. Trotz gutem Passspiels und zahlreicher Tor-, Latten und Pfostenschüsse blieb das ersehnte Tor aus. Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen Schüssen von beiden Mannschaften. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit gingen die Dümptener Füchse I in Führung. Doch sie hatten sich zu früh gefreut. Gerade einmal 17 Sekunden nach dem Wiederanpfiff, verwandelte Anne Scheunemann einen Pass von Anna Doll zum 1:1 Ausgleich. Es ging Schlag auf Schlag weiter. Kurz darauf gingen die Dümptener Füchse wieder mit 2:1 in Führung. Nach einem weiten Auswurf der Torwartin Luisa Brokmann fiel in der 5. Minute der zweiten Halbzeit der 2:2 Ausgleich durch Mandy Wygas. Dies war der Stand für weitere zwölf Minuten. Zahlreiche Chancen der Teutoninnen wurden nicht belohnt und gute Schüsse der Dümptenerinnen stark gehalten. In der 17. Minute ging die Teutonia endlich mit 2:3 durch Silke Jensen (Miriam Hülsmann) in Führung. Die Dümptenerinnen richteten ihr Spiel nun sehr offensiv aus und erzielten 50 Sekunden vor Schluss den Ausgleich. Silke Jensen schaffte es leider nicht, wenige Sekunden vor Schluss ihren letzten Torschuss zu verwandeln und so ging es in die Verlängerung. Die Anspannung war auf beiden Seiten zu spüren. Es hieß, das erste Tor entscheidet. Anpfiff. Die Teutoninnen eroberten den Ball. Anna Doll lief ihren typischen Kreisellauf hinter dem Tor entlang. Pass auf Corinna Osterbrink und diese schießt das Golden Goal nach nur 21 Sekunden der Verlängerung. Sieg der Teutonia mit 3:4 Toren. Die Spielerinnen der Teutonia stürmten auf das Spielfeld und feierten ihren 7. Tabellenplatz. Erst am vorherigen Spieltag hatten sie ihren dritten Sieg und den vorletzten Tabellenplatz gefeiert. Jetzt am letzten Spieltag der Saison konnten sie erstmals zwei Siege an einem Spieltag verbuchen und noch dazu den 7. Tabellenplatz.

Die Spielerinnen der Teutonia Bielefeld freuen sich sehr über ihre stetig gestiegene Leistung und den damit einhergehenden siebten Tabellenplatz in ihrer ersten Saison. Besonderer Dank gilt dabei auch ihren Betreuern, die ihnen an den Spieltagen vor Ort noch mit Tipps zur Seite stehen konnten und sie nach einer Niederlage wieder aufgebaut haben. Insbesondere an Sebastian Jach, der aus persönlichen und beruflichen Gründen in der nächsten Saison nicht mehr als Betreuer fungieren wird, soll auf diesem Wege noch einmal ein großes Dankeschön gerichtet werden.  (MW)

 

Für die Teutonia Bielefeld waren dabei (Tore, Assists):

Sebastian Jach und Laura Stolz (verletzt) als Betreuer
Luisa Brokmann [Tor](0,1)
Anna Doll (3,2)
Miriam Hülsmann (1,2)
Silke Jensen (3,1)
Corinna Osterbrink (1,0)
Anne Scheunemann [Kapitänin] (1,2)
Mandy Wygas (1,0)

 

Die Saison in Zahlen:

16 Spiele
5 Siege, davon 2 Siege nach Verlängerung
13 Punkte
64:67 Tore (viertbeste Tordifferenz der Liga)

 

Scorerliste:

Platz Name Spiele Tore Vorlagen Punkte
12 Jensen, Silke 16 17 5 22
16 Wygas, Mandy 14 11 7 18
17 Doll, Anna 14 11 6 17
33 Scheunemann, Anne 16 8 5 13
40 Osterbrink, Corinna 16 7 3 10
50 Schmitt, Katrin 14 5 2 7
52 Hülsmann, Miriam 14 3 4 7
67 Stolz, Laura 6 1 3 4
98 Brokmann, Luisa 16 0 1 1